Posts mit dem Label Gedichte werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gedichte werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Weihnachtszeit




Es gibt da eine Zeit,
wo Menschen sich besinnen, 
wo Seelen auf der Suche sind,
wo Stadt und Land in Licht getaucht,

wo Weihnachtsduft dich milde stimmt.

Es gibt da eine Zeit,
das Jahr sich müd' dem Ende neigt,
doch jedermann macht sich bereit,
denn viel ist noch zu tun.
Geschenke, Weihnachtsputz und Braten,
Besuch, Pakete und auch Karten, 
das holde Fest fast drohend naht.

Was alles wünsch ich mir vom Leben?
Wofür ist nicht genügend Zeit?
Stille, Einkehr, Frieden,
Liebe und Glückseligkeit?
Zur Ruhe kommen können.
Das Kind in mir steht bittend da.

Es gibt da eine Zeit,
am Nadelgrün ein Glöckchen klingt.
Da wollen Herzen werden weit, 
da wollen Seelen sich berühr'n.
Da macht ein jeder sich bereit, 
und lässt sich schließlich ein. 
Und was mit Liebe dann geschieht,
das wird gesegnet sein.


Benno Blues

Immer dann




Immer dann, 
wenn die Liebe stärker ist
als deine Angst,
wird irgendwo ein Stern geboren,
der es ein wenig heller macht 
auf dieser Welt.

Immer dann,
wenn das Vertrauen in dich selbst 
größer ist als dein innerer Kritiker,
werden Visionen zu Möglichkeiten,
beginnt dein Inneres zu leuchten,
öffnen sich Türen, die seit Ewigkeiten verschlossen galten. 

Immer dann, 
wenn dein Ja größer ist als dein Nein,
wenn du damit beginnst,
dich für anstatt gegen etwas einzusetzen,
beginnt irgendwo eine Blume zu blühen,
wird diese Erde zu einem besseren Ort,
 für viele,
vor allem aber für dich selbst.

Benno Blues




Ich vermisse dich




Wenn du nicht da bist, hör ich Musik. 

Als fehle ein Ton in jedem Lied 
und auch so manches Pausenzeichen. 
Du bist die Oper, die ich nie schrieb, 
das große Orchester, das ohnegleichen 
mich in Schwingung versetzt, 
mich erstarren lässt 
und in mir explodiert. 

Ein virtuoser Geigenklang, 
ein tanzbäriger Bass, 
die fröhlich kecke Klarinette, 
die verführerisch fein mich entschwinden lässt 
in des Himmels tragende Weiten. 
Bist mein Paukenschlag, 
zwischen den Zeiten. 

Du füllst mein Herz 
wie das sacht gestrichene Cello den Saal, 
wie das Flimmern schwarz weißer Flügelphantasien,
bist mein Legato und mein Crescendo, 
mein Forte und mein Pianissimo. 
Du bist da, auch wenn du nicht da bist, 
gehst in mich hinein und durch mich hindurch, 
bist um mich und mit mir und in mir. 

Du bist mein Lied, 
mein Liebeslied. 
Das Universum singt es für mich. 
Nur für mich.

Benno Blues

Gutezeitenland




Als pflüge ein Schleppnetz durch die Nacht,
von des Himmels stillweiter Ferne,
und nähme mit all das Schwere in mir,
auch kindlichen Schmerz,
in die Klarheit ewiger Sterne.

Als gieße es aus Ozeanen
Nebel des Friedens in meine Welt.
Als wehte nun Wind mir erster Stunde,
aus Hoffnung geboren.
Als verschließe sich heilsam die klagende Wunde.

Der Baum des Vertrauens neigt sich mir zu,
senkt milde nun die Krone.
Seine Blätter, die wispern und flüstern mir leis
die Geschichte von Aufbruch aus alter Zeit
und dass ein solcher sich lohne.

Ein wärmend Tuch, ein tragend Netz,
gewirkt aus zarter Seele Faden
versponnen, verwoben, mit Gold versetzt,
gebunden aus Träumen und Sehnen,
rahmenlos und gedankenleicht,
trägt es an Ufer jenseits der Tränen.

Als füge sich vieles neu und fein,
was krumm war wird gerad,
und als müsse das einfach alles so sein,
geführt von ewiger Hand,
stehe aufrecht ich nun und ziehe ein
in das Gutezeitenland.

Benno Blues

Der Gesang der Wale





Eine Seele sucht nach der deinen,
lauscht ihrem Klang wie dem Gesang der Wale.
Eine Seele ruft deinen Namen,
ruft nach dir
wie eine Mutter nach ihrem Kind,
wie ein Kind nach seiner Mutter.

Eine Seele hat Heimat gefunden
und kann es noch gar nicht glauben,
läuft wieder und wieder ums Haus...

Benno Blues

Zauber eines Anfangs


Foto: pixabay.com

Ein fernes Wehen, ein ruhelos Ziehen,
ein Sinnen, ein Träumen,
ein Ahnen, ein Schweben,
ein sanftes Beben,
von Hoffnung geziert.

Ein Hören und Sehen,
ein Fließen, ein Gleiten,
ein Fühlen und Tasten,
das, ohne zu rasten,
zueinander sie führt.

Machtvoll ohnmächtig,
kraftvoll, sanft zärtlich,
strebend und gebend,
hallend und fallend.
Das Leben gebiert...

Benno Blues

Begegnung


Foto: Dieter Schütz / pixelio.de
Die Umarmung

Stille umher,
inmitten der Zeit,
in der Augen Glanz
ein Hauch Zärtlichkeit.

Umschließend vier Arme,
Halt gebend,
Halt findend,
Seelen verbindend.

Wesen so leicht,
wie im freien Fall.
Mein sein und dein sein.
Eins sein und Allsein.

Berührend verführend,
umschmeichelnd, umwindend,
im Zauber des Augenblicks
Ewigkeit findend.

Benno Blues

Ich sehe dich


Gedicht Liebe


Ich sehe dich im Tau der Morgenröte
und im abendstillen Glanz der Sterne.

Ich sehe dich im Strahlen der Sonne
und im freien Spiel der Wolken.

Ich sehe dich im fliehenden Fisch
und im bergenden Meer,
im Wiegen der Blume im Wind
und in der Pracht eines alten Baumes.

Ich sehe dich lächeln.
Wie schön du bist...

Benno Blues

Ein Mantel für die Angst




Der Angst steh'n viele Fragen
ins Gesicht geschrieben.
Die Schrift furcht schwarz
und manchmal rot.
Schon ziemlich oft
hat sie hinfort getrieben
des Lebens Fülle
ohne Not.

Die Antworten
sind leider nicht zu finden,
wenn man die Liebe nicht befragt.
Vergang'nes nur wird frisch belebt,
um schließlich vorschnell zu verkünden,
dass besser nicht man Neues wage,
dass man vermeide
und verzage.

Die Liebe niemals fragt
"Warum?",
fragt lieber "wann" und "wo" und "wie". 
Sie ist der Mantel,
warm und weich,
in den sich hüllen mag sogleich,
der kleinen Seele Angst
samt ihrer Fragen.

Sie ist die Antwort,
die wohl Einzige,
dem Bangenden
an dürren Tagen.

Benno Blues

Spiegelbilder




Wenn du jemanden nicht magst,
kannst du an ihm erfahren,
was du an dir selbst nicht magst.

Wenn du jemandem abwertend gegenüber stehst,
stört dich an ihm etwas,
das dir selber fehlt,
um heil zu werden,
du dir aber nicht erlaubst.

Wenn du jemandem gegenüber Feindseligkeit spürst,
kannst du daran ablesen,
wie du selber bist, aber nie sein durftest.
Irgendwann begannst du es zu hassen, so zu sein.
Zunächst an dir selbst,
dann am Anderen.

Du hast dich getrennt von Anteilen in dir.
Dieser Trennungsschmerz 
ist der Schmerz deines Lebens.

Jedem unguten Gefühl
wohnt jedoch die Chance 
und auch die Aufforderung inne,
etwas zum Guten zu verändern.

Wenn du annehmen kannst,
was von Geburt an zu dir gehört,
kannst du wieder eins werden mit dir,
mit deinem Leben
und dem ganzen Universum.

Du kannst die Illusion der Trennung aufheben.
Diese Illusion kostete dich viel Kraft bisher
und ebenso viel Lebensfreude.

Eigentlich ist es gut, wie es ist.
Es braucht nur noch dein Ja dazu.

Benno Blues

Schlaflos



Foto: ©BAREL

Wenn die Zeit anhält
und die Stille in den Ohren dröhnt,
wenn die Schlafstatt dir zum Asphalt wird,
und dein Selbstvertrauen dich verhöhnt,
wenn der Raum um dich luftleer erscheint,
wenn sich alles entfernt von dir,
sich verliert in Unendlichkeit,
nur noch Schatten sind da und hier,
wenn Gedanken wie eine Mauer stehn,
und Gefühle an deinen Füßen ziehn...

...dann wird es Zeit, 
nach Hause zu gehn,
nach Hause zu gehen,
und nach deinem Kinde zu sehen.
Hör wie es schreit und nimm's in den Arm,
sieh wie es friert und hülle es warm!
Du warst fort und dein Kind war allein,
hast verlassen es, nun komm wieder heim.
Komm heim in dein Herz und such nicht mehr dort,
wo nicht finden du kannst einen seligen Ort!


Benno Blues

Kaminfeuer



Gedicht Kaminfeuer
Foto: M. Großmann / pixelio.de

Samtrauchig Duft von Buchenholz
durchdringt das abendliche Dämmern.
Leicht atmend Stille überall,
ein freundlich Knistern, Knacken, Hämmern. 

Es ist das Leben, die rote Magie,
aus Feuer sind wir gemacht.
Und während ich tief in die Flammen seh,
erahn ich die uralte Macht.

Die Wände kalt, die Luft geeist.
Im schwarzen Stahl die wilde Glut,
füllt in des Raumes letzten Winkel,
Behaglichkeit wie warmes Blut.

Benno Blues

Verlaufen


Gedicht Depression
Foto: pixabay.com

Entkommen mag ich mir in wagen Stunden,
entfliehen möchte ich 
all dem, das gierig nach mir greift.
Will hier nicht sein mit mir und all den Wunden,
will hier nicht sein mit mir in dieser Zeit.

Hinfort, hinfort, 
das Glück will ich erkunden!
Was hält mich noch, was gibt mir Halt?
Was ist es, das mich lässt gesunden?
Ich such und such 
und bin mir selbst entschwunden.
Mein Ruf in leerem Raum verhallt.

Die Seele ließ mich ziehn.
Mit schalem Blick sah sie mir nach.
Was trieb mich fort ins Tal gelebten Lebens?
Was trieb mich fort ins Silberland der Phantasie?
Ich sucht in dir, was ich hab aufgegeben,
des Herzens eigne Melodie.
War es nicht meiner Seele Beben, 
wonach mich ließ die Sehnsucht streben?

Was ich auch immer such, 
kann nur ich selbst mir geben.
Nun komm ich heim.
Das
will das Leben.

Benno Blues

Besondere Menschen


Spruch Besondere Menschen
Foto: BettinaF / pixelio.de


Ich mag besondere Menschen.
Ich mag Menschen, 
die der Frage näher sind als der Antwort
und die sich deshalb nie für besonders klug halten.
Ich mag Menschen, 
die Begegnung zulassen,
Menschen, 
die mich berühren, 
ohne mich anzufassen
und ich mag Menschen, 
die sich von mir auf eben diese Weise berühren lassen.
Ich mag Menschen, 
die präsent sind auf ihre ganz eigene Weise,
durch ihre Gedanken, 
ihr Wohlwollen, ihre Sehnsucht, ihre Fröhlichkeit oder Wehmut.
Ich mag Menschen, 
die präsent sind und einstehen für ihre Werte, 
ihre Ziele und Überzeugungen, 
aber anderen ihre eigenen Ansichten zugestehen.
Ich mag Menschen, 
die sich nicht gleich bedroht fühlen von mir,
nur weil ich anderer Meinung bin.
Ich mag Menschen, 
die sich Zeit nehmen und die lächeln, 
wenn sie die Schönheit des Augenblicks begreifen.
Ich mag Menschen wie dich.

Benno Blues

Willkommenskultur


Foto: pixabay.com

Die graue Masse stumpf marschiert
auf Pflasterstraßen Stein gewordener Angst.
Es hämmert ihr Schritt. 
Es dröhnt ihr Gesang.
Der Winter naht 
und der Winter wird lang.

Hinweg die Farben, hinweg das Licht,
hinweg die schönen Melodien.
Entschwunden das Wärmen, 
entschwunden das Lieben,
nur die Geldzähler noch, 
die sind verblieben.

Und so klingt die Münze 
zum stechenden Schritt,
gibt Takt an, Richtung und Ziel.
Wir haben nichts und wir geben nichts.
Wir gaben schon viel zu viel.

Nicht der Winter die Kälte bringt,
die Kälte den Winter ruft.
Nur die unbeachtete Not
das Leben wahrhaft bedroht.
In kalte Herzen 
kommt bald schon der Tod.

Die zum Kampf da rufen und Protest
kämpfen am falschen Ort.
Es geht um die Not der anderen nicht.
Es geht um ihr eigenes Leben.
Doch die eigene Not und Bedürftigkeit 
die können sie so nicht beheben.
Nur die Liebe allein zu erhellen erwirkt,
was die Seele erfolgreich vor allen verbirgt.

Benno Blues

Vertrauen erschwert


Spruch Misstrauen und Angst
Foto: Dirk Kruse / pixelio.de

Die Angst fast ständig nach Beweisen sucht,
dass sie zurecht das Land vermint,
dass niemand da ist, dem vertrau'n sie kann,
dass niemand da ist, der Vertrau'n verdient.

Sie sucht in dir
und auch in Herzen andrer Leut,
allein in mir 
die Such sie scheut.

Und findet's das Gesuchte nicht,    
und bleibt erfolglos ihre Jagd,
er-findet sie, wonach sie fragt.
Es ist egal, was man ihr sagt.

Benno Blues

Mitgefühl und Lebenslast


Foto: Angelina Ströbel / pixelio.de


Die Last deines Lebens,
sie gleicht einem grauen Stein.
Behutsam nehme ich ihn in meine Hände.
Er wiegt schwer.
Ich sehe ihn mir an.
Ich sehe ihn mir an und bemerke
die vielen kleinen Schriftzeichen 
auf seiner Oberfläche.
Von Trennung erzählen sie, 
von Zurückweisung, 
von Verletzung, Trauer und Schuld.

Viele Geschichten weiß der Stein zu erzählen.
Ich höre ihm zu.
Und während ich ihm zuhöre, 
spüre ich, 
wie er leichter wird nach und nach.
Ich rede nicht.
Ich höre nur,
nicke ab und zu und sehe ihn an.

Er hat viel zu erzählen, dieser Stein.
Es tut ihm gut, das jemand zuhört.
Meine Hände wärmen ihn.
Es klingt fast friedlich, wie er erzählt,
mit sanfter Stimme mitten in die Stille hinein.

Benno Blues

Wenn es zuviel ist


Foto: Jan Thau / pixelio.de

Der Abendsonne herbstlich schwindend Licht
durchbricht der Bäume lückenhafte Kronen.
Verheißungsvoll noch Wärme sie verspricht,
doch täuscht sie nur und wärmet nicht,
als müsse sie die letzte Kraft mit aller Kraft nun schonen.

Als wär ihr Leben längst verbraucht, als nahte schon der Tod,
doch keiner darf es wissen,
prangt leuchtend sie in schönstem Dämmerrot,
dass niemand sehe ihre Not,
tut ihren Dienst wie jeden Tag und tut dies sehr beflissen.

Allein der Liebende, der Eingeweihte
vermag sie still erahnen, 
hinter freundlich holdem Blick - die dunkle, andre Seite.
Zuviel der Last sich aneinander reihte,
in festen alten Bahnen.

Ja nur dies Eine noch und jenes Kleine.
Bald ist`s geschafft, bald ist nun Ruh.
Der Herbsturlaub, der bringt's ins Reine.
Ich schaff dies sicher ganz alleine.
Nur dieses Eine ich noch tu.

Der Herbst jedoch kommt wann er will,
er weiß gereift für sich die Zeit.
Er kommt in eisgegrautem Tüll
und lässt es werden leer und still,
summt fern sein Lied von Tod und Leid.

Er lullt dich ein und trägt dich fort,
sagt nicht wohin, sagt nicht wie lang,
die Mauern hoch, der Wind von Nord.
Er zwingt zur Ruh dich an dem Ort.
Kein Mensch dir dorthin folgen kann.

Der Abendsonne herbstlich schwindend Licht
versinkt ganz leis in tiefem Wolkenspiel.
Man ahnt's nur noch, ihr Rot auf ferne Sicht.
Der gute Will' alleine nütztet nicht
wenn es zuviel ist, ist's zuviel.

Benno Blues

Trennungsangst



Foto: Dietrich Schneider / pixelio.de

Seit ich dem Tod einst gegenüber stand,
ihm meine blasse Hand entgegen streckte,
seit ich in seine dunklen ruhigen Augen sah,
verlor die Furcht ich vor dem grauen Ende.

Wie fühlt ich hingezogen mich,
mocht fallen sanft in ew'ge Kissen,
die stumme Sehnsucht war so groß:
Nichts wollen mehr und nichts mehr müssen.

Sie entschwand, die Angst vor dem Tod,
ich entsagte dem uralten Erbe.
Eine andere Angst sich bald fand.
Für Verlust und für Trennung sie stand.

Ich verlor die Furcht nicht
vor Ablehnung und Schmerz.
Es wurd nicht erwachsen,
das kindliche Herz.

Wozu diese Furcht?
Was kann schon geschehen?
Warum sollte ich halten,
was lieber mag gehen?

Will lösen die kindlichen Fesseln
des Nehmens und Gebens,
mich fallen lassen
in die Weisheit des Lebens.

Es gibt keine Trennung von dem,
was sich einmal gefunden.
Auf besondere Art bleibt alles
mit allem verbunden.

Benno Blues

vor blättern