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Foto: Jan Thau / pixelio.de |
Der Abendsonne herbstlich schwindend Licht
durchbricht der Bäume lückenhafte Kronen.
Verheißungsvoll noch Wärme sie verspricht,
doch täuscht sie nur und wärmet nicht,
als müsse sie die letzte Kraft mit aller Kraft nun schonen.
Als wär ihr Leben längst verbraucht, als nahte schon der Tod,
doch keiner darf es wissen,
prangt leuchtend sie in schönstem Dämmerrot,
dass niemand sehe ihre Not,
tut ihren Dienst wie jeden Tag und tut dies sehr beflissen.
Allein der Liebende, der Eingeweihte
vermag sie still erahnen,
hinter freundlich holdem Blick - die dunkle, andre Seite.
Zuviel der Last sich aneinander reihte,
in festen alten Bahnen.
Ja nur dies Eine noch und jenes Kleine.
Bald ist`s geschafft, bald ist nun Ruh.
Der Herbsturlaub, der bringt's ins Reine.
Ich schaff dies sicher ganz alleine.
Nur dieses Eine ich noch tu.
Der Herbst jedoch kommt wann er will,
er weiß gereift für sich die Zeit.
Er kommt in eisgegrautem Tüll
und lässt es werden leer und still,
summt fern sein Lied von Tod und Leid.
Er lullt dich ein und trägt dich fort,
sagt nicht wohin, sagt nicht wie lang,
die Mauern hoch, der Wind von Nord.
Er zwingt zur Ruh dich an dem Ort.
Kein Mensch dir dorthin folgen kann.
Der Abendsonne herbstlich schwindend Licht
versinkt ganz leis in tiefem Wolkenspiel.
Man ahnt's nur noch, ihr Rot auf ferne Sicht.
Der gute Will' alleine nütztet nicht
wenn es zuviel ist, ist's zuviel.
Benno Blues