Trennungsangst



Foto: Dietrich Schneider / pixelio.de

Seit ich dem Tod einst gegenüber stand,
ihm meine blasse Hand entgegen streckte,
seit ich in seine dunklen ruhigen Augen sah,
verlor die Furcht ich vor dem grauen Ende.

Wie fühlt ich hingezogen mich,
mocht fallen sanft in ew'ge Kissen,
die stumme Sehnsucht war so groß:
Nichts wollen mehr und nichts mehr müssen.

Sie entschwand, die Angst vor dem Tod,
ich entsagte dem uralten Erbe.
Eine andere Angst sich bald fand.
Für Verlust und für Trennung sie stand.

Ich verlor die Furcht nicht
vor Ablehnung und Schmerz.
Es wurd nicht erwachsen,
das kindliche Herz.

Wozu diese Furcht?
Was kann schon geschehen?
Warum sollte ich halten,
was lieber mag gehen?

Will lösen die kindlichen Fesseln
des Nehmens und Gebens,
mich fallen lassen
in die Weisheit des Lebens.

Es gibt keine Trennung von dem,
was sich einmal gefunden.
Auf besondere Art bleibt alles
mit allem verbunden.

Benno Blues

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