Wenn ich allein mich fühl
an stillen trüben Tagen
und Wolken tränenschwer von dannen ziehn,
der Sonne farblos Blinzeln nicht erhellt,
nur lange graue Schatten wirft,
dann will das Leben mir wohl etwas sagen.
Will ich es hören oder fliehn?
Soll ich der Arbeit wieder mich zuwenden?
Vielleicht Musik jetzt, schrill und laut?
Ein Marathon könnt es beenden,
auch Alkohol das Rot vergraut.
Ich will's nicht hören,
will's nicht fühlen,
doch ist es da und so vertraut.
Die Seele stummt der Klage Lied in Moll.
Das Herz schlägt stumpf den Takt dazu.
Gedanken wie von Ketten schwer,
rasselnd, schleppend, hin und her.
Kein wärmend Lebensfeuer brennt,
kein Halt, kein Hort, nichts wie es soll
und trotz der Stille keine Ruh.
Alle Schwere der Welt
schein zu borgen ich mir.
Der kleine Bub sehnt sich nach Mutterwärme,
auch Vaters Arm, der ist so fern.
Nie war es recht, nie gut genug.
"Mach so, mach so,
mach anders, Bub!"
Nun bin ich alt
und nicht mehr klein,
doch fühlt der Bub noch immer so.
Die Mutter tot, der Vater kalt,
Die Sehnsucht läuft ins Nirgendwo.
Ich höre hin.
Ich schaue zu.
Ein Kind hat Liebe nur verdient,
nicht Strafe oder Züchtigung.
Ein Kind versteht die Welt nicht so.
Es braucht den Schutz, die Sicherheit.
Der Augen Glanz, in die es sieht,
alleinig der,
der macht es froh.
Komm her mein Bub, in meinen Arm,
komm her zu mir, ich wein mit dir.
Es tut mir leid, was dir geschah.
Ich streichle sanft dir übers Haar,
von nun an bin ich für dich hier.
Such du nicht mehr des Vaters Hand,
nimm meine hier, sie findt zu dir.
Benno Blues
